Ortungsübung auf dem Cospudener See

Die Ortung von Menschen unter Schutt oder im Wasser ist eine extrem schwierige Aufgabe. Deshalb besitzt das Technische Hilfswerk eine eigene Fachgruppe, welche sich mit Rettungshunden und speziellen Gerätschaften an solche Probleme heranwagt. Zur Übung der Ortung von Personen und Gegenständen unter Wasser ist der Ortsverband Salzwedel am Wochenende vom 08. Juni bis zum 10. Juni zu Gast im Ortsverband Borna gewesen.

Die Neuseenlandschaft im Landkreis Leipzig ist nicht nur bei den Einheimischen bekannt und die gefluteten Tagebauten nicht nur für Hobby-Segler, sondern auch für Taucher ein beliebtes Ziel. Aber auch die schöne Landschaft kann Gefahren mit sich bringen, denn vermisste Taucher oder Badegäste sind keine Seltenheit mehr. Der Ortsverband Salzwedel ist auf solche Suchaktionen spezialisiert und hat dies ein Wochenende lang, zusammen mit dem THW Borna, auf dem Cospudener See geübt. Nach der Anreise am Freitag und einem gelungenen Abendessen fanden sich die Helfer der Ortsverbände zu einer kleinen Lagebesprechung ein. Neben der Frage, welche Technik mitgenommen werden muss, wurden auch die örtlichen Gegebenheiten und der geplante Ablauf besprochen. Das Ziel dieser Übung war es, die drei Phasen der Ortung praktisch zu testen.

Pünktlich um 8 Uhr rollten die beiden Ortsverbände am Samstag dann Richtung Cospudener See. Beim Einlassen der Boote in das Wasser erwies sich der Unimog einmal mehr als unersetzlich. Die Helfer wurden in zwei Trupps aufgeteilt. Ein Trupp hatte die Aufgabe, die erste Phase der Ortung umzusetzen – das grobe Scannen des Bodens. Mittels eines speziellen Suchbootes ist eine Abtastung des Seebodens möglich. Auffällige Stellen wurden dann per Global Positioning System (GPS) gespeichert und an den anderen Trupp übermittelt. In rund 60 Metern Tiefe nahm das zweite Boot die gefundenen Objekte unter die Lupe. Mit der Tauchsonde (MS1000) war eine Vermessung und Lagebestimmung detailliert möglich. Im Verlauf des Nachmittags musste die Suche abgebrochen werden, da aufkommender Wellengang die Arbeiten behinderte.

Am nächsten Tag hatte sich das Wetter etwas beruhigt, so dass die Helfer erneut an den Cospudener See verlegen konnten. Um auch die dritte Phase üben zu können, wurden die Trupps neu aufgeteilt. Die am Vortag gespeicherten GPS-Koordinaten wurden weiter durch das Team mit dem Tauchsonar analysiert. Doch auch diese Technik hat ihre Grenzen. Ein auf einer Schrägen liegender Gegenstand konnte nicht genauer bestimmt werden. Um dennoch Gewissheit zu bekommen, wurde der Tauchroboter für den Einsatz vorbereitet und in das Wasser gelassen. Das mit Spannung erwartete Live-Bild vom Seeboden stellte sich dann als vergessener Stromverteiler heraus.

Nach dem Mittag konnten die Helfer zurück in ihre Ortsverbände verlegen.

Text: Julia Streitmann und Denis Etzold (BÖ THW Borna)
Fotos: THW Borna


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