Schon im Januar diesen Jahres wandten sich die Kleingärtner und die Stadt Borna mit der Bitte an uns, die Kleingartenanlage "Zum See" von der immensen Überschwemmung zu befreien. In den Gärten stand das Wasser teilweise bis über einen Meter hoch. (In einem Bild weiter unten sieht man einen Messpegel, der zu Beginn der Arbeiten nur 10 cm aus dem Wasser herausragte.) Dies bedeutete eine Wassermenge von ca. 168.750 m³ umzupumpen.Eine ähnliche Situation bestand bereits im Jahre 2003, als der Ortsverband Eilenburg mit seiner Pumpentechnik zu Hilfe eilte und etwa 80.000 m³ Wasser in das Speicherbecken Borna - Adria - umpumpte.
Bei solch einem Unterfangen sind natürlich umfangreiche wasserrechtliche und behördliche Genehmigungen erforderlich, denn man kann nicht ohne Weiteres einfach Wasser von A nach B befördern, ohne z.B. die Qualität des zu befördernden Wassers außer Acht zu lassen. Am 19.03.2011 war es dann soweit. Wir bekamen die Erlaubnis mit einer Pumpleistung von 50 m³/h das Wasser abzupumpen. Bei der genehmigten Wassermenge hätten wir 20 Wochen gepumpt, um den Wasserspiegel um 1,5 m zu senken. Zudem durften wir nicht in das Speicherbecken einleiten, sondern nur in die Pumpstation an der Deutzener Straße. Die Einsatzdauer war auf fünf Tage beschränkt. In der zur Verfügung stehenden Zeit leiteten wir ca. 5.000 m³ Wasser um. Den "kleinen" See schien dies nicht sonderlich zu beeindrucken.
Vom 23.03. bis zum 19.04.2011 kämpften die Betroffenen um eine Lösung, die ein ansprechendes Ergebnis bringen sollte. Am 19.04.2011, 16:30 Uhr, lag die Einleitgenehmigung des Landratsamtes in das Speicherbecken Borna vor und wir begannen mit einer Pumpleistung von 480 m³/h unsere Arbeit. Vom 21.04. bis 25.04.2011 unterbrachen wir unsere Arbeiten auf Grund der Osterfeiertage. Nach zwei weiteren Tagen beendeten wir dann am 27.04.2011 unseren Einsatz und hatten es geschafft, den Wasserspiegel um insgesamt 1,3 m zu senken. In den letzten Einsatztagen sank der Wasserspiegel schneller, da sich die Gesamtfläche des entstandenen See´s stark verkleinert hatte. Es bleibt zu hoffen, dass für die betroffen Region eine dauerhafte Lösung gefunden wird, um die Sachwerte der Kleingärtner auch für die Zukunft zu schützen.
Wir bedanken uns für die hilfreiche Unterstützung der Kleingärtner, die mit vielen Händen mit angepackt hatten. Besonderer Dank gilt auch unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die wie immer hilfsbereit zur Stelle waren. Weiterhin bedanken wir uns auch für das Verständnis der Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter für diesen Einsatz von ihrer Arbeit freistellten, denn sie wissen, wenn es bei ihnen zu einer Schadenslage kommt - die blauen Engel sind zur Stelle.
Text / Fotos: Torsten Sowa, OB OV Borna
